Neuer Audi-Sportwagen ist kein TT-Nachfolger: "Er wird nicht TT heißen"

Audi wird bald einen neuen Sportwagen vorstellen. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Nachfolger des TT oder R8, sondern um etwas völlig anderes - basierend auf dem kontroversen neuen Concept C.
Der künftige Sportler wird zwar elektrisch angetrieben, verfügt aber angeblich über die nötigen Mittel, um dem Fahrer vorzugaukeln, dass er ein benzinbetriebenes Fahrzeug fährt. Unter anderem sollen simulierte Schaltvorgänge und unechte Motorengeräusche zum Spaß-Paket gehören.
Audi-Chef Gernot Döllner sagte gegenüber Top Gear, man habe festgestellt, dass "ein virtuelles Getriebe und Sound das Fahren eines Elektroautos wirklich bereichern". Döllner bemerkte, dass er auf einer Rennstrecke "mit einem Auto mit virtuellem Getriebe schneller ist".
Um auf dem Track das Maximum an Performance aus einem Fahrzeug herauszuholen, ist eine klare Kommunikation zwischen Fahrer und Auto erforderlich. Bei Elektroautos fehlen viele der physischen Signale, die unser Körper beim Fahren wahrnimmt. Künstlichen Geräusche und Schaltvorgänge können hier Abhilfe schaffen.
"Wir entwickeln es, und ich denke, wir werden eines haben", sagte Döllner der Publikation. "Das Unternehmen ist sehr offen für innovative Lösungen in diesem Bereich." Und Audi könnte den Fünfzylinder-Motorsound "virtuell" wiederbeleben. Die Software erlaubt es den Ingolstädtern, jedes beliebige Motorengeräusch in ihrem zukünftigen E-Sportler zu implementieren. Aus der Historie heraus wäre der Fünfzylinder da sicher eine spannende Lösung.
Bild von: Audi
Das Serienauto, das aus dem Konzept hervorgehen wird, liegt "fast genau" zwischen TT und R8, sagte Döllner. Er ging nicht näher darauf ein, aber wir gehen davon aus, dass der neue Sportwagen in Bezug auf Leistung und Preis ein Mittelding zwischen den beiden Ikonen sein wird. Der TT RS leistete zuletzt mit seinem Fünfzylinder 400 PS. Der R8 hatte einen V10 mit mehr als 600 PS.
Döllner fügte an, dass der Wagen nicht den Namen TT tragen werde. Er schlug vor, dass Audi ihm einen echten Namen geben könnte oder einen, der "mit einem R" beginnt. Der Audi-Chef gab zu: "Manchmal ist es einfacher, ein Auto zu entwickeln als einen Namen dafür zu finden."
Ist die Sportwagen-Zukunft elektrisch?
Das Vorgaukeln falscher Tatsachen bei Elektrofahrzeugen ist nicht neu. Lexus hat sein erstes Elektroauto mit Fake-Schaltvorgängen auf den Markt gebracht. Porsche könnte sogar noch weiter gehen, indem man simulierte Gänge und künstliche Motorengeräusche integriert.
Auch der kommende Elektro-M3 wird beim Sound schummeln und Kia hat zuletzt seinem EV6 GT künstliche Gangwechsel verpasst. Der Hyundai Ioniq 5 N hat hier offenbar vortreffliche Pionierarbeit geleistet.
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